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BIENEN BLÜTENZAUBER

|   14. Mai 2019   |

I
m April dieses Jahres erhielt ich von dem in Kiel ansässigen Imker B. Westphal eine Anfrage zur Gestaltung eines Etiketts für Honig – ein komplexes Projekt, da viele Faktoren zu berücksichtigen sind. Zu nennen wären neben den Ansprüche der Zielgruppe eine sorgfältige Konkurrenzanalyse, so dass das Produkt unverwechselbar ist und sich möglichst aufmerksamkeitsstark von anderen Honiggläsern abheben kann. Zudem sind einige Vorschriften einzuhalten, die durch die Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) und die Honigverordnung (HonigV) vorgegeben sind.

Herr Westphal hatte bereits sehr klare Vorstellungen für das Etikett. Für ihn hat die Emsigkeit der Bienen etwas Magisches, und so sollte sein Honig „Bienen Blütenzauber“ heißen. Im Rahmen eines kurzen Interviews, das ich mit ihm führte, wurden schnell die ehrgeizigen Ziele des Imkers deutlich:

Herr Westphal, was war der Auslöser für Ihre Entscheidung als Imker zu arbeiten?

In meiner Familie war bereits mein Urgroßvater Berufsimker, und seine Leidenschaft für Bienen hat er weitergegeben. Mein Vater ist zwar kein Berufsimker, aber auch er pflegt Bienenvölker. Mein Werdegang ging nach der Schule in die handwerkliche Richtung. Bei der Ausübung meines Berufs fehlte mir allerdings immer mehr der Bezug zur Natur, so dass ich nun, auch bedingt durch einen Schicksalsschlag, mehr mit Bienen arbeiten und als Imker tätig sein möchte.

Worauf haben Sie insbesondere bei der Auswahl der Standorte für Ihre Bienenvölker geachtet?

Mir war vor allem wichtig, dass sie geschützt stehen, auch vor Menschen, die sich den Bienen gegenüber nicht angemessen verhalten. Leider ist es schwierig, den durch Menschenhand eingebrachten Umweltgiften wie Pestiziden aus dem Weg zu gehen. Die Insektenpopulation leidet darunter, und so auch meine Bienen. Meiner Meinung nach ist es eine Schande, dass unsere Umwelt nur wegen Gier nach Profit und Ertrag zerstört wird.

Was fasziniert Sie an Bienen? 

Der Zusammenhalt der Bienen, ihre Koordination und insbesondere die Art der Kommunikation der Bienen untereinander innerhalb des gesamten Volkes beeindruckt mich sehr. Stundenlang könnte ich ihrem geschäftigen Treiben zusehen, weil es mich entspannt. Die Tätigkeit als Imker ist sehr vielschichtig, da es auch immer neue Herausforderungen gibt, und es wird damit nie langweilig.

Seit wann haben Sie Ihren ersten Bienenstock?

Meinen ersten Bienenstock habe ich seit dem 22. Mai 2018, und nach sehr kurzer Zeit hatte ich bereits vier. In diesem Jahr plane ich, sogenannte Ableger von meinen Völkern zu machen, so dass der Bestand dann auf insgesamt 8 Bienenvölker anwachsen wird. Auch in den folgenden Jahren strebe ich die Vermehrung der Völker an.

Was sind Ihre Ziele für Ihre Tätigkeit als Imker?

Zur Zeit arbeite ich hauptberuflich als Maler und Lackierer. Nach Möglichkeit möchte ich versuchen, die Arbeit mit den Bienen weiter auszuweiten, so dass ich eines Tages ganz davon leben kann. Aber das wird nicht ganz einfach werden, da hierzu kostspielige Investitionen notwendig sind.

Der Wunsch hierzu festigt sich immer mehr durch die Freundschaft zu einem anderen Imker, der einen ähnlichen Werdegang wie ich hat. Im Vergleich zu mir ist er mit der Verwirklichung seines Traumes bereits einen kleinen Schritt weiter. Wir wollen uns zukünftig gegenseitig unterstützen und damit unser Vorhaben verwirklichen.

Wodurch haben Sie Ihr Wissen über Bienen erlangt?

Ich habe eine Schulung für Imker absolviert, wobei dieses nur dazu diente, einen Nachweis über eine Qualifikation zu erhalten. Denn das Wissen existierte schon vor der Schulung, da ich quasi von Kindesbeinen an durch meinen Vater an Bienen herangeführt wurde.

Herr Westphal, ich danke Ihnen für das Interview und wünsche Ihnen viel Erfolg für die Umsetzung Ihrer Ziele!

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